Über eine Mitteilung des Orquesta Tipica Sans Souci bin ich auf spannende Tangomusik von Gegenwartsorchestern aufmerksam geworden: Die Initiative GOTAM-Grupos und Orquestas de Tango Milonguero hat kürzlich eine Wiedergabeliste auf Spotify mit fast 20 zeitgenössischen Tango-Orchestern veröffentlicht. Die 7 Stunden sind Tandas zu je vier Titeln organisiert und enthalten hauptsächlich Tangos. Es gibt nur sehr wenige Milongas und Valses, die nach keinem festen Schema, zum Teil sogar recht unkonventionell innerhalb der Tandas, auftauchen. Die erfrischend Liste enthält viele Klassiker und einige Überraschungen!
Wenn Ihr Lust habt, könnt ihr Euch die Gruppen El Cachivache, La Juan d'Arienzo, Cuarteto Mulenga, Tango Bardo, Pablo Ramos und Los Herederos del Compas, Orquesta Tipica Pichuco, Pablo Valle Sexteto, Orquesta Tipica Sans Souci, Orquesta Tipica Misteriosa, Orquesta Tipica De Angelis, Sexteto Fantasma, Sexteto Visceral, Sciammarella Tango, Color Tango, El Afronte, Orquesta Esquina Sur, Opustango Quinteto, La Autentica Milonguera, Ache Rey und Falta Envido Tango auch einzeln anschauen und das Repertoire durchhören. Es lohnt sich!
Das von mir sehr verehrte Orquesta Tipica Sans Souci spielt seit 1998 im eleganten Stil von Miguel Caló und den Musikern seiner legendären Formation "Las Estrellas". Von 1941-45 waren die berühmten Musiker Armando Pontier (Bandoneon), Enrique M. Francini (Violine), Domingo Federico (Bandoneon) und Osmar Maderna (Piano) Teil von Caló's Orchester. Sie leiteten später ihre eigenen Gruppen ohne jedoch jemals ganz den melodisch, raffinierten Stil der frühen vierziger Jahre ganz aufzugeben.
Wie viele andere Maestros, Musiker und DJs sind auch Sans Souci gezwungen, zur Zeit mit ungewöhnlichen Formaten den Tango am Leben zu halten. Ihr neues Album "Portenisimo" präsentieren Sie daher zunächst exklusiv in einer Online-Version des Mallorca Tango-Festivals. Die zehn Titel des neuen Albums enthalten neben dem Hit der letzten Jahre "Portenisimo" auch das wunderschöne "Remolino" und den Vals "Luna de Plata", gesungen von Walter "Chino" Laborde. Gespannt bin ich auf Madernas' "Fantasia en Tiempo de Tango".